Das starke Netzwerk für Gleichstellung

Das starke Netzwerk für Gleichstellung

Kleve und Münster gewinnen den Gender-Award 2025

Herzlichen Glückwunsch an unsere beiden Mitglieder zum bundesweiten Gender Award 2025! Kleve überzeugte in der Kategorie der Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohner*innen, Münster in der Kategorie der Großstädte. Somit kommen zwei der vier Preisträgerinnen aus NRW.

Wir freuen uns sehr für zwei unserer Mitglieder, die in unterschiedlichen Kategorien Preisträgerinnen des diesjährigen Gender-Awards geworden sind!

    Kleve
    Die Jury vergab den 1. Preis in der Kategorie der Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohner*innen unter anderem für die thematische Vielfalt der Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten, die Kleve als kleine Kommune auf den Weg gebracht und umgesetzt hat. Dazu gehört zum Beispiel das Gewaltschutzkonzept, das mit Beteiligung der Bürger*innen und Expert*innen entwickelt wurde. Punkten konnte Kleve außerdem mit einer Nachhaltigkeitsstrategie, in der Gleichstellungsgesichtspunkte integriert und an der Bürger*innen beteiligt sind. Kleve hat sich konkret auf die Sicherheit im öffentlichen Raum konzentriert und dabei Gewalttaten räumlich und zeitlich dargestellt.
    „Ausgezeichnet zu werden ist etwas besonderes“ so Yvonne Tertilte-Rübo, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kleve. „Es ist berührend, weil dir auf einmal bewusst wird, dass viele eigene Fragen: Ist das fachlich gut so? Habe ich an Alle gedacht? Kommt es bei den Bürger*innen an? Fördert die Massnahme alle Geschlechter? Schützen wir gut vor Diskriminierung und Gewalt? immer das Ziel verfolgen, gute Arbeit für die Menschen zu leisten. Für die Bürgerinnen und Bürger und die eigenen Kolleginnen und Kollegen. Das diese Gleichstellungsarbeit nun eine bundesweiten Preis gewinnt, bewegt mich.
    Organisationen, die sich auf den Weg zu mehr Gleichstellung machen, brauchen entschlossene Führungskräfte. Es braucht den Mut Entscheidungen zu treffen, die manchmal auch durch die Kritik getragen werden müssen. Es war diese gemeinsamen Entscheidungen mit unserer Stadtspitze, für starke Maßnahmen im Gleichstellungsplan der Stadt Kleve, für die Veröffentlichung der polizeilichen Daten häuslicher und sexualisierter Gewaltorte, -Taten und -Zeiten und der Angsträume im Stadtgebiet Kleve, als digitale Stadtkarten im Gewaltschutzkonzept der Stadt Kleve, und für die Erarbeitung der kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie im Rahmen eines breiten Dialogprozesses mit der Stadtgesellschaft, die eine bundesweite Jury dazu bewogen haben, das Gleichstellungsengagement der Stadt Kleve auszuzeichnen. Das macht mich stolz und dankbar!

     

    Münster
    Der 2. Preis in der Kategorie der Großstädte geht an Münster. Die Jury hat beeindruckt, wie die Stadt es sich zur Aufgabe gemacht hat, Projekte und Maßnahmen sowohl für die Bürger*innen als auch für die Beschäftigten der Verwaltung strategisch, partizipativ und nachhaltig zu planen und umzusetzen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Förderung der Beteiligung „stiller Bevölkerungsgruppen“ gelegt. Das fand die Jury bemerkenswert. Lobend hervorgehoben wurde auch das Netzwerk Gender – Kinder und Jugendliche und das Gender Monitoring. Im Gender Monitoring zeigt sich beispielsweise, dass es in Münster einen hohen Anteil von Vätern in der Elternzeit gibt. Als ausgesprochen positiv wurde außerdem die Einrichtung einer zusätzlichen Personalstelle für den Arbeitsbereich LSBTIQ* im Bereich Gleichstellung und die Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen bewertet.

    Sarah Braun und Julia von Hayn vom Amt für Gleichstellung Münster freuen sich sehr über den Preis und erläutern die Hintergründe der Bewerbung: „Ein wichtiger Bestandteil der Bewerbung waren auch die aktuellen Aktionspläne im Amt für Gleichstellung. Zum einen der 5. Aktionsplan der Europäischen Charta für Gleichstellung mit dem Schwerpunktthema Klima- und Gendergerechtigkeit, der ein gutes Beispiel für die praktische Umsetzung von Gender Mainstreaming in einer Kommune ist: Maßnahmen wie zum Beispiel Gender Planning, eine sichere Kindermobilität oder gendersensible Öffentlichkeitsbeteiligung sind dadurch in den Planungsämtern selbstverständlicher geworden. Und die Aktionspläne für die beiden wichtigen Themen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention und für LSBTIQ* in Münster – beide druckfertig –wurden in Beteiligungsformaten über eineinhalb Jahre gemeinsam mit vielen Akteur*innen gemeinsam erarbeitet. Gerade durch die parallele Entwicklung der Aktionspläne konnten wertvolle Synergien genutzt, Gewaltschutz und Antidiskriminierung systematisch verankert und Strukturen gestärkt werden. Wir sind sehr glücklich, dass die Jury unsere Gleichstellungsarbeit für Münster mit dem Gender Award gewürdigt hat.“

    Was ist der Gender-Award?

    Mit dem Gender Award zeichnet die BAG (Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen) kreative und erfolgreiche Frauen- und #Gleichstellungspolitik in Kommunen aus und rückt damit das besondere Engagement für #Gleichstellungsarbeit vor Ort in den Fokus der Öffentlichkeit. 

    Die Gewinnerinnen-Kommunen werden im Mai nach Berlin eingeladen und erhalten einen Preis, eine Stele sowie ein Signet zur Nutzung auf Website, Social Media & Briefbogen.

    Der Award wird 2025 bereits zum fünften Mal verliehen.

    Die BAG schreibt dazu in ihrer Pressemitteilung vom 16.04.2025: „Gleichstellungsarbeit steht unter Druck: 
    Antifeministische Tendenzen und mangelnde Finanzen erschweren die Gleichstellungsarbeit. Einige Kommunen haben sich nicht beworben, weil die Bemühungen um Gleichstellung rückläufig  und mit zu wenig Geld und Personal ausgestattet seien. Umso wichtiger ist es, besonders erfolgreiche und beispielhafte Gleichstellungsarbeit vor Ort zu würdigen.“

    In der diesjährigen Jury waren u.a. die BAG, der Deutsche Frauenrat, die Bundesstiftung Gleichstellung, der Deutsche Juristinnenbund, die EAF (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.), die ver.di Bundesverwaltung, der DGB, in  Maria Unger (Bürgermeisterin a.D.) und das Bundesforum Männer.

    Wer hat sonst noch gewonnen?

    Auf ihrer Homepage informiert die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen über die vier Preisträgerinnen Magdeburg, Münster, Kleve und Verden (Aller).